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04.04.13

Die Pfeifen des preußisch-königl. Tabakkollegiums

Nach und nach werden wir jedem der bekannten Mitglieder des berühmten 
"Tabakskollegium"  des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. auf dieser 
Webseite eine Pfeife widmen.

David F. Faßmann  40 - 45 cm Mooreiche

David F. Faßmann, auch Fassmann (* getauft 20. September 1685 in Oberwiesenthal; † 14. Juni 1744 inLichtenstadt) war ein deutscher SchriftstellerHistoriograph und Publizist. Von 1718 bis 1739 war er der Herausgeber der Moralischen Wochenschrift Gespräche in dem Reiche derer Todten in Leipzig. Der Bremer Presseforscher Michael Nagel nannte ihn in der „Zeit“ den „erfolgreichsten Journalisten der ersten Jahrhunderthälfte“.[1]
 Faßmann war Mitglied des Tabakskollegiums seit 1726. Dort unterhielt er als Spaßmacher und „Neuigkeitserzähler“ neben Jacob Paul von Gundling den König und seine Gesellschaft. Faßmann karikierte in amüsanten, detaillierten Schilderungen die Äußerlichkeiten des Lebens und der Personen am Königshof.
1731 hielt er bei Hof die Leichenpredigt auf Jacob Paul von Gundling, der in einem Fass auf lächerliche Art und Weise beigesetzt wurde.
Seit 1731 war er ordentliches Mitglied der Königlich Preußischen Sozietät der Wissenschaften.[2]

Faßmann starb auf einer Reise auf dem Weg nach Karlsbad in Böhmen.

 Friedrich Heinrich Reichsgraf  von Seckendorff 
35 - 40 cm Bruyere mifi 120,-      Bruyere
Reichsgraf Friedrich Heinrich von Seckendorff (* 5. Juli 1673 im 
unterfränkischen Königsberg; † 23. November 1763 in Meuselwitz) war ein kaiserlicher Feldmarschall und Diplomat. (aus Wikipedia)




Friedrich Wilhelm I. (40 - 50 cm)
Bruyere miFi  135,-

          Der alte Desauer (40-50 cm)
Mooreiche miFi   130,-

Jacob Paul v. Grundling  (40 bis 50 cm)
Olive miFi   120,-
 


Baron v. Pöllnitz (40 bis 50 cm) 
Ebenholz miFi 150,- , mit Mundstück aus Bernstein 185,-

Baron von Pöllnitz
 (* 25. Februar 1692 in Issum, bei Kleve; † 23. Juni 1775 in Berlin
war ein preußischer Schriftsteller und Abenteurer, der seine letzten 
Lebensjahrzehnte am Hof von Friedrich II. verbrachte. Im Kreis von 
Friedrich dem Großen war er oft das Objekt derber Scherze, so dass er 
1744 vorübergehend seinen Abschied nahm. Als er 1775 verarmt starb, 
wurde er, wie Friedrich an Voltaire schrieb, von niemandem betrauert 
als von seinen Gläubigern. (zit. Wikipedia)


Nach vielen Monaten voller Rückschläge ist es uns nun gelungen,
gebogenen Rohre in einer Länge über 30 cm herzustellen. Damit ist
 nun auch der Weg frei für eine weitere Pfeife der Könige- die des
preußischen Soldatenkönigs, Friedrich Wilhelm I.
dem Vater aller Tabakskollegien.
August II. von Sachsen und Polen war des öfteren in Preußen und 
rauchte wohl auch ab und zu sein Pfeifchen mit dem Monarchen.

Auch der "Alte Dessauer" - 

Ihr wisst schon, Fürst Leopold, der Erfinder
des Gleichschritts und des Ladestocks war Stammgast beim  
Tabakskollegium, der täglichen Rauch- und Sauforgie am Berliner Hof.
  Zwar passionierter Nichtraucher, so ließ er es sich nicht nehmen. an
dieser illustren Runden teilzunehmen und tat so als ob er rauchte.
(Ich "als alter Dessauer" weiß das natürlich)

Wer nun meinte, die überlangen Lesepfeifen mit dem kleinen Knubbel
unten am Kopf wären eine Kreation findiger Filmleute und Manager
großer Pfeifenbaumanufakturen - weit gefehlt. Die Knubbel waren
bereits um 1720 an einigen langen Tonpfeifen, die beim König im
Kollegium geraucht wurden.







08.12.12

Jahrespfeife 2013

Jahrespfeife 2013

Bestellannahme zu angegebenen Preisen noch bis zum 15.12. 2013. 
Danach fertigen wir diese Pfeifen nur noch in Einzelfertigung bei 
einem Aufpreis von 20,-€ zum Jahrespfeifenpreis

Die P.LJahrespfeife 2013 wird dank des großen und nicht abreißenden  Erfolgs der JP 2012 wieder eine lange Lesepfeife werden, die ein wenig an die Hobbit-Pfeifen oder Herr der Ringe Pfeifen erinnert.
Es ist die "König Georg" aus der Reihe "Die sächsischen Könige" nach Wunsch  in Mooreiche oder Bruyere, in Olive oder in Ebenholz, mit oder ohne Ringe, Bruyere in allen Beiztönen, mit oder ohne Bernsteinmundstück sein. Haben Sie wegen der hohen Auftragslage aber bitte Geduld.
(Bei den zuendegehenden Echtbernsteinmundstücken bitte speziell nachfragen  unter holzlehmann@aol.com)

Einige Beispiele
(Die ca 30 cm langen Rohre des Pfeifen sind hier immer aus Eschen- oder Buchenholz)

Hier in Mooreiche

Hier in schwarz gebeiztem Bruyere

In Olivenholz mit Ebonitspitze

hier in braunem Bruyere

Mooreiche mit Ring und Bernstein

Bruyere mit Ring und Bernstein

 Bruyere mit Ebonit

 Bruyere mit Ringen und Horn


Natürlich wieder mit passendem Stopfer incl.

Die Pfeife wird wieder bis zu 45 cm lang werden können und ein Zwischenrohr aus Esche haben. Als Mundstücke kommen, Ebonit, Acryl , Horn oder Bernstein mit Biß oder rund zur Anwendung.
Die schwierigste Aufgabe für unsere Manufaktur ist auch hier wieder die Fertigung des stark gebogenen Zwischenrohrs mit der langen Bohrung. Aber mittlerweile beherrschen wir diese Technologie ganz gut.
Zu den Preisen:
Auch diesmal schätzen wir einen Arbeitszeitbedarf/ Pfeife um die 3 Stunden bei Kleinserienfertigung ein. Das ergibt incl Material,
MwSt und sonstige Abgaben einen Bruttopreis von:
1. 110,-  einfache Ausführung ohne Ringe mit schwarzem Mundstück
2. 105,- bis 115,- die Ausführung mit Ringen und schwarzem Mundstück
3. 160,-  einfache Ausführung ohne Ringe mit Bernsteinmundstück (Echtbernstein / Pressbernstein)
4. 160,- bis 170,-  Die Ausführung mit Bernstein und Ringen
5. Bei Ausführung mit Hornmundstück bitte nachfragen (zwischen  115,- und 130,-)
farblich changierend  + 10,- ( dh mit zeitaufwändigen farblichen Übergängen)
Natürlich auch eine Gravur in Elvish ist möglich  5- fünf Euro 

Wir bitten um Voranmeldung um nicht wieder wie 2012 unter Druck zu geraten.

Lehmannsche Werkstätten GbR
Holzlehmann@aol.de
Tel: 034381 53623

25.07.12

Pfeifenbau - ein ganz normales Handwerk


Pfeifenbau - ein ganz normales Handwerk
(davon durften sich viele Pfeifenfreunde während der  Pfeifenbaukurse überzeugen)

 Voranschicken möchten wir, dass nun nach über30 harten Jahren  die Werkstatt mit dem Engel- und Pfeifenbau sicher und fest etabliert ist. Beide Fertigungslinien, die Pfeifen und die Engel bringen etwa gleiche Anteile in das Gesamtgeschäft ein. 

Der Bau von Tabakspfeifen, das ist erstmal ein völlig normales Handwerk wie das des Schneiders, Tischlers, Fleischers, Schusters oder Klempners, welches erlernbar ist und keinerlei außergewöhnliche Anforderungen stellt. Es gilt dabei, in einem geigneten Stück Holz 2 Löcher unterschiedlichen Durchmessers so zu plazieren, dass sich diese in der Mittellinie am Endpunkt treffen. Das zumindest ist eine Fertigkeit, die nach einer Ausbildung oder ausreichender Übung mit geeignetem Werkzeug und Maschinenausrüstung jeder Handwerker des Holzbaus und aus der spanabhebenden Sparte beherrschen muß. 
Das war die Pflicht.
deshalb auch: Bitte um Beachtung: Unsere Pfeifen sind Gebrauchs-Pfeifen 
in der typischen Art unserer Werkstatt. Zwar gut rauchbar, aber keine 
Hochglanzstücke für die Vitrine der Sammler

Doch nun die Kür: Wie bei jedem Handwerk gibt es auch im Pfeifenbau mehr oder weniger geschickte Leute. Das wird spätestens dann ersichtlich, wenn es um die Ideen, die Form und deren Ausführung geht.

Vorbild für mich ist bzgl einiger Eigenschaften der Pfeifen der Meister der Präzision -Rainer Barbi (gest. 23.5.2011) Er gabe mir kurz vor seinem Tode 2 Pfeifen, von denen eine zugunsten von bedürftigen Kindern zu unserem Weinnachtsstammtisch versteigert wurde und eine noch (ungeraucht) in meinem Besitz ist. 

Er meinte damals  (in vollem Bewusstsein seiner brillanten Fähigkeiten) : "Wenn Du das mal in kompletter Freihandarbeit schaffst, bist Du auf einem guten Weg." In jedem Jahr um den Todestag herum versuche ich mich nun an einer einfachen Billard ,die ja bekanntlich dem Pfeifenbauer in Handarbeit das meißte abverlangt.  (ich versuche nie eine Kopie seiner Arbeiten), Auch dieses Jahr (2018) habe ich es versucht. Bohrungen Freihand, Formschliff, Mundstück passend bei 180° Drehung. Doch bis zu einer Barbiqualität ist es noch ein weiter Weg.



Und doch..... es bleibt in jedem Fall ein ganz normales Handwerk mit all seinen Prämissen, Besonderheiten und !.................... ! wirtschaftlichen Grundsätzen und Regeln.
So halte ich es für ein Gebot der Seriosität, dass es in jedem Falle für den Kunden nachvollziehbar ist, wie ein Preis für das Endprodukt- in diesem Fall die Pfeife-, zustanden gekommen ist. Bei Auftragsarbeiten sollte selbstverständlich ein verbindliches Preisangebot eingeholt und dieses bei Bedarf auch hinterfragt werden. Im Preis sollen der Zeitaufwand für die Herstellung, der Stundensatz des Herstellers, die Material- und Nebenkosten enthalten sein (bei der Reparatur der Heizung, der Auftragsfertigung eines Schmuckstückes oder beim Einbau einer neuen Tür ist dies ganz selbstverständlich).
All das Gesagte kann aus nachvollziehbaren Gründen allerdings nur für Direktvermarkter gelten. Im Handel gelten zusätzliche andere Prämissen. .
Sollte beim Bau einer ganz schlichten Pfeife dann ein utopischer Zeitaufwand (mehr als 2-3 Stunden) durch einen professionellen Pfeifenbauer genannt werden, sollte man sich schon mal fragen, ob das realistisch ist. 
Wenn jemand 10 Stunden an einer Standard-Pfeife   herumfriemelt, weil ihm 
Professionalität oder Equipment fehlen, so ist das sein Problem und er dürfte dem Kunden seine Übungsstunden nicht mit unbotmäßigen Preisen anlasten
Weiterhin gelten auch hier wie bei allen Gewerken der Handwerkerzünfte die gesetzlichen Garantie- und Widerrufsbestimmungen. Leider hat sich die Unsitte,( auch durch die wenigen schwarzen Schafe mit fragwürdiger Zahlungsmoral und die Ebayregeln) breit gemacht, dass der Kunde vor dem Erhalt der Ware zu zahlen hat. Das ist an sich ein Unding aber wir handeln nun mittlerweile wegen der unsittlichen Zahlungsmoral einiger Weniger auch so. Wir meinen aber nach wie vor, dass der Kunde die Ware erst in der Hand haben sollte und dann entscheidet, ob er sie tatsächlich auch erwirbt. Wir versuchen die Vorauszahlung nun durch die Widerrufsbestimmungen, die jeder Kunde mit der Rechnung bekommt und die das Rückgaberecht beinhaltet, zu kompensieren.
Das gilt allerdings mit Einschränkungen bei speziell nach Kunden-Vorgabe angefertigten und somit kaum weiterzuverkaufenden Pfeifen.

Natürlich gibt es excellente wirkliche Künstler mit wunderbaren Shapes, hervorragender Oberflächengestaltung und einer fast unwirklichen oder pathologischen Liebe zum Detail unter den Pfeifenbauern. Von denen, ich meine, dass es davon in der Welt nur eine Handvoll gibt, sei hier nicht die Rede.
Wenn von solch einem Ausnahmecarver eine solche Pfeife dann 10 Stunden oder mehr Arbeitszeit kostet und damit einen halben Tausender- das ist verständlich und diese Stücke seien auch jedem gegönnt.

Unsere Werkstatt ist ein reiner Handwerksbetrieb. Neben unserer Engeln, die wir seit 30 Jahren fertigen  (s.: www.lehmannschewerkstaetten.com und Engelmuster ) werden neben den Produkten des allgemeinen Holz- und Spielplatzgerätebaus seit 2003 vor allem Tabakspfeifen gefertigt. Eine große Vielfalt an bekannten und bewährten shapes - auch ein paar Eigenkreationen - nichts Aufregendes- aber eben strikt nach den Regeln der Handwerkerzunft. Wir fertigen vor allem auf Auftrag und können uns nicht hinsichtlich leerer Auftragsbücher beklagen.Unser Betrieb besteht erfolgreich seit 28 Jahren (06.01. 1989) und ist in der Handwerksrolle der HWK Leipzig eingetragen.

Anhand von Bilder möchten wir nun die Arbeitsgänge für die Fertigung einer ganz normalen Bulldog-Pfeife aus Bruyere ohne besondere Anforderungen an das shape zeigen und dabei den Zeitaufwand zur Herstellung darstellen.

Der Kundenwunsch lautet: Bulldog mit abgeschrägtem Konus und strukturierter Oberfläche.
Normales Füllvolumen, Acrylmundstück, Holm mit den typischen Facetten

1. ein 2 dimensionales Modell herstellen


2. geeignetes Plateaubruyere auswählen. Das Modell muß
gut aufliegen

3. Modell übertragen und aussägen
kurz anbeizen um den Strukturverlauf zu beurteilen

4. Bohrungen anlegen

5. Bohren im 2-Backenfutter, Konus und Rille andrehen

6. Im 2 Backenfutter die Filter- und Rauchkanalbohrung setzen
künftigen Holm zentrieren - Filterbohrung 10,2 mm
Rauchkanalbohrung 3,5 bis 4mm

7. Holm und Zapfen für die Applikation grob andrehen

8. Die grobe Form aussägen

9. Grob und Fein- Formschliff am Tellerschleifer (andere
Hersteller nutzen die noch effektiveren Bandschleifer) Wir
arbeiten aussschließlich am Tellerschleifer
Man kann es erkennen -Das wäre bei glatter Oberfläche eine
Pfeife mit wunderbarer Maserung geworden

10. Arbeit am Dorn. 2. Rille drehen und Konus feinschleifen
Keine Sorge, das Holz hält die Fliehkräfte aus.

11. Der Kopf nach dem Feinschliff

12. Die wunschgemäße Oberflächenbearbeitung durch Stahlbürste
und Fräskopf

die strukturierte Oberfläche wird nachgebeizt

13. Anschließender Handschliff und etliche weitere Beizgänge

14. Das Acryl-Mundstück wird hier für den Filterzapfen aufgebort

16. Aufschieben und Verleimen der Applikationsringe aus
Pressbernstein und Bruyere. Anpassen und Verschachteln des
Mundstückes mit dem Holm.
Anschleifen per Tellerschleifer der typischen Bulldogfacetten

und dann:

17. Die Pfeife vor dem Finish ( in dem Fall lediglich mit Carnauba
aus Brasilien) Grundlacke, Schnellschleiflacke usw werde in unserer
Werkstatt grundsätzlich nicht verwendet.


Dann kommt dazu noch ein passender Stopfer zur Pfeife

Fazit: Der Bau einer solchen einfachen Pfeife benötigt in einer
normal ausgerüsteten Werkstatt wie unsere ohne
Sonderwerkzeuge 2 1/2 Stunden. Die Material- und Nebenkosten
summieren sich auf ca 25,- .

hier haben Pfeifenfreunde, die manchmal von sich glaubten, handwerklich völlig
daneben zu liegen, ganz wunderbare Stücke in etwa 4 Stunden gebaut ........ Laien!!!!!
Und keiner sollte glauben, dass wir komplett die Hand führten- es sind wirkliche Leistungen
unserer Gäste.
Also- lassen Sie die devoten Verneigungen vor dem Pfeifenbau und sehen Sie ihn als
ein ganz normales Handwerk mit dessen üblichen Regeln an

Zum gleichen Thema siehe auch unter: